„So ein Affentheater“ bei den Freilichtspielen

Freilichtspiele feierten gelungene Premiere ihres „Affentheaters“

Das diesjährige Stück, „So ein Affentheater“, handelt vom trinkfreudigen Bauer Alfons (glaubhaft gespielt von Wolfgang Ruff). Der ist mit einem schiefhängenden Haussegen konfrontiert, da er seine Abende lieber im Wirtshaus als mit seiner Frau verbringt.

MühlhausenDas Wetter meinte es nicht gut mit den Freilichtspielen Mühlhausen in diesem Jahr. Nachdem schon die Premiere am Freitagabend wegen Gewitters abgesagt werden musste, war die Witterung auch einen Tag später, am Samstagabend nicht auf der Seite des Ensembles. Immer wieder störten kurze Schauer die eigentlich angenehme Atmosphäre vor der Gaststätte des Verein der deutschen Schäferhunde. Doch trotz allem: Am Ende blieb ein leicht-lockerer Abend mit guter Unterhaltung.

Das diesjährige Stück, „So ein Affentheater“, handelt vom trinkfreudigen Bauer Alfons (glaubhaft gespielt von Wolfgang Ruff). Der ist mit einem schiefhängenden Haussegen konfrontiert, da er seine Abende lieber im Wirtshaus als mit seiner Frau verbringt. Um die dort arbeitende Kellnerin zu beeindrucken, möchte er für das anstehende Dorffest ein Theaterstück mit dem Titel „Der Schöne und das Biest“ einstudieren. Gleichzeitig will er auch noch seine Schwägerin Hilde (Alexandra Lenz) unwissentlich verkuppeln, um sie aus dem Haus zu bekommen. Gemeinsam mit Kumpel Heinz schmiedet Alfons deshalb einen (eigentlich) cleveren Plan. Als dann auch noch ein Student und ein Eisenwarenhändler unverhofft ins Haus schneien, ist das Chaos perfekt.

Generell war das Publikum an diesem Abend guter Dinge. Mit Ponchos gegen den Regen ankämpfend, wurde trotz allem ausgiebig gelacht. Auch der Spielfreude des Ensembles tat das Wetter keinen Abbruch. Zu Anfang etwas aufgeregt, dafür aber mit viel Energie wurden die Charaktere zum Leben erweckt. Vor allem Diana Neumann als Ehefrau Agnes und Alexandra Lenz als ihre Schwester Hilde kreierten mit ihrem Spiel viele starke Momente. Besonders der zweite Akt bot ein zwar vorhersehbares, aber heiteres Miteinander der Figuren auf der Bühne ohne Längen. Die meisten der Pointen kamen als Volltreffer an. Die, die ihr Ziel fanden, ernteten große Lacher. Wie etwa Kumpel Heinz, der durch seine witzigen Reimereien am Szenenende viel Beifall erhielt.

Am Ende herrschte wieder traute Einheit. Nach einem versöhnlichen Schluss wurde das Publikum etwas nass, aber munter entlassen. Die Freilichtspiele Mühlhausen präsentieren mit ihrem diesjährigen Stück gute Unterhaltung mit schwäbischem Humor. Große Freude bereitete es allen Beteiligten vor und auf der Bühne trotz des Regens. Der Mut zum Spiel trotz schlechten Wetters wurde belohnt.

Artikel vom 15.07.2019 © Cannstatter Zeitung